Wenn Eltern ihr Kind in eine Betreuungseinrichtung geben, möchten sie es in den besten Händen wissen. Doch so unterschiedlich Kinder sein können, so verschiedenartig sind auch die Betreuungskonzepte, die in der einen oder anderen Betreuungseinrichtung Anwendung finden. Während manche Eltern von dem einen oder anderen Konzept schon gehört haben, möchten sich andere vielleicht erst einmal grundlegend informieren. Deshalb stellen wir heute auf kianakrippen.ch 6 bekannte Kita Konzepte vor, die sich bei der Betreuung von Kindern bewährt haben. Keines hiervon ist besser oder schlechter als das andere – sie sind unterschiedlich und können nach den eigenen Vorlieben sowie Bedürfnissen des Kindes gewählt werden.
Der Fokus eines Waldkindergartens liegt auf dem unverfälschten Erleben der Natur. Während ein strukturierter Tagesablauf den Kindern Sicherheit und Geborgenheit vermittelt, gleicht kein Tag im Wald dem anderen. Das Fehlen künstlicher Spielzeuge lässt Kinder kreativ werden, die Notwendigkeit zur Kooperation unterstützt die Entwicklung des kindlichen Sozialverhaltens. Auch werden Waldkita-Kinder seltener krank und entwickeln bereits frühzeitig ein robustes Immunsystem, da sie unterschiedlichen Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Gerade zu Beginn mag die Vorstellung befremdlich sein, ein Kind in den Wald zur Betreuung zu geben. Das mag insbesondere dann der Fall sein, wenn Eltern selbst keine vergleichbare Einrichtung besucht haben. Viele Studien zeigen jedoch, dass gerade das natürliche und stressreduzierte Umfeld für die Kinder ideal ist, um sich kindgerecht zu entwickeln und darüber hinaus Kompetenzen zu stärken, welche sie bei ihrer schulischen Entwicklung stark unterstützen.
Beim Situations-Ansatz werden die kindlichen Interessen und Bedürfnisse in den Vordergrund gestellt. So können kulturelle Unterschiede zwischen den Kindern spielerisch erkundet werden, beispielsweise durch das gemeinsame Kochen unterschiedlicher Speisen. Auch Tagesbesuche und Veranstaltungen können themenzentriert geplant und durchgeführt werden, um den Kindern spielerisch unterschiedliche Dinge beizubringen. Wie entsteht ein Pullover? Woher kommt Wolle? Wo wachsen Tomaten? Die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt und die Kinder lernen, ihren Interessen entsprechend die Welt zu erkunden. Betreuerinnen und Betreuer nehmen hier eine leitende Rolle ein und organisieren die Tagesveranstaltungen und Ausflüge interessenspezifisch.
Die Waldorfpädagogik wurde von Rudolf Steiner entwickelt, weshalb gerade im englischsprachigen Ausland häufig auch die Bezeichnung «Rudolf-Steiner-Schule» für dieses pädagogische Konzept gebräuchlich ist. In deutschsprachigen Ländern wie Deutschland, Österreich sowie dem deutschsprachigen Teil der Schweiz findet sich hingegen der Begriff des Waldorf-Kindergartens und der Waldorf-Schule. Hier steht das Lernen durch Nachahmen im Vordergrund. Das Kind soll in einer naturverbundenen Umgebung durch Nachahmung seiner Vorbilder (in der Regel Betreuerinnen und Betreuer) seine individuellen Fähigkeiten und Talente entwickeln. Ein besonderer Fokus wird oft auf künstlerische und musikalische Aspekte gelegt. Dieser Ansatz erfordert eine starke Überzeugung der Eltern von diesem Konzept, um eine Kontinuität zwischen dem Erleben in der Betreuungseinrichtung sowie dem häuslichen Umfeld zu gewährleisten.
Das Montessori-Konzept stellt die eigenverantwortliche Entwicklung und Lernbereitschaft des Kindes in den Mittelpunkt. Viele Eltern kennen vielleicht das als «Montessori-Spielzeug» bekannte Holzspielzeug. Dieses ist typischerweise aus Naturmaterialien hergestellt und so konstruiert, dass es den eigenen kindlichen Lerneifer anregt. In der Montessori-Pädagogik soll das Kind zur Selbstständigkeit erzogen werden. Hierfür gestalten Erzieherinnen und Erzieher die Umwelt des Kindes so, dass es möglichst frühzeitig Dinge erlernen und eigenständig ausführen kann. So lernen bereits kleine Kindergartenkinder die Zubereitung von Speisen mit richtigen Küchenmessern – natürlich unter Aufsicht und mit speziellem Kinderschneidewerkzeug. Der Ablauf in Montessori Kitas folgt weniger einem festen Plan, sondern orientiert sich eher an den Interessen der Kinder.
Welche Eltern kennen das Problem nicht? Je mehr Spielzeug das eigene Kind besitzt, desto unzufriedener scheint es zu werden. Das liegt daran, dass Kinder im Überfluss aufwachsen und gleichzeitig ständig dem Gefühl des Mangels ausgesetzt sind. Sie möchten mehr Spielzeuge, mehr Unterhaltung, mehr Angebote. Doch indem gerade diese Quelle der Unruhe reduziert und Spielzeuge aus der Umgebung der Kinder entfernt werden, lernen diese, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Durch den so geschaffenen Freiraum erhalten sie erst die Möglichkeit, wieder kreativ zu werden. Sie denken sich eigene Spiele aus und reden mehr miteinander. Auch lernen sie das zu schätzen, was sie besitzen und nicht das zu vermissen, was sie wollen. So werden sie kreativer, zufriedener und glücklicher – ganz ohne Spielzeug.
Der wunderbare Ansatz des Integrationskindergartens zielt darauf ab, Kinder mit körperlichen oder seelischen Einschränkungen in einem ganz normalen Umfeld aufwachsen zu lassen. Sie werden nicht von den anderen Kindern separiert und individuell betreut, sondern können einen «ganz normalen» Alltag in der Kita erleben. Durch den Einsatz besonders geschulter Betreuungskräfte wird sichergestellt, dass auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes eingegangen werden kann. Doch auch für die übrigen Kinder ist das Konzept des Integrationskindergartens sehr lehrreich. Sie lernen früh, Unterschiede als völlig normal zu akzeptieren. Sie lernen, dass Kinder unterschiedlich sein können, ohne dies zu bewerten. So werden ihr Sozialverhalten und ihre Akzeptanz von Unterschieden gestärkt, was sie zu kompetenten und sozial verantwortlichen, empathischen Erwachsenen heranreifen lässt.
Betreuungskonzepte einer Kita können höchst unterschiedlich sein. Auch sind sie nicht immer trennscharf. So können verschiedene Elemente, beispielsweise der spielzeugfreie Waldkindergarten und die Integrationspädagogik, miteinander kombiniert werden. Wichtig ist hierbei stets, die persönlichen Bedürfnisse des Kindes im Blick zu behalten. Auch sollte darauf geachtet werden, dass das Betreuungspersonal in der Kita für das jeweils Anwendung findende Konzept eine pädagogische Ausbildung besitzt. Passt das Konzept zu den Kindern und sind Betreuer und Betreuerinnen kompetent in seiner Anwendung, müssen die Eltern entscheiden. Wir von kianakrippen.ch unterstützen Sie bei diesem Prozess gerne und stehen Ihnen bei sämtlichen Fragen rund um unser Betreuungskonzept zur Verfügung.