Wir halten nicht viel – ausser Abstand – vom klassischen Lernen und setzen lieber auf Immersion, wenn es um neue Sprachen geht. Wir sind eine Kindertagesstätte, die auf Englisch als Zweitsprache setzt. Und das machen wir von den kiana Krippen spielerisch im Rahmen der sogenannten Immersion, auch Sprachbad genannt. Was es genau damit auf sich hat und warum Sie deshalb keine Bedenken haben brauchen, erklären wir in diesem Beitrag.
Bei der Immersion handelt es sich um eine Methode, bei der Ihre Kinder eine neue Sprache spielerisch kennenlernen. Sie tauchen in die Sprachwelt ein (Immersion = eintauchen), weshalb auch von Sprachbad die Rede ist. In der Praxis gestaltet es sich so, dass die zu lernende Sprache im Kita-Alltag – in vertrauten Situationen – Verwendung findet. Und je früher man damit beginnt, desto besser und einfacher entwickelt sich ein Gefühl für Zweisprachigkeit.
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Immersion bringt zahlreiche Vorteile für die Sprachentwicklung mit sich: Kinder erleben die Zielsprache im Kita-Alltag – sei es beim Spielen, Singen, Basteln oder in Gesprächen. Diese regelmässige kontextbasierte Begegnung mit der Sprache verläuft ähnlich wie beim Erlernen der Muttersprache: intuitiv, ganz ohne Leistungsdruck und meist mit viel Freude.
So entwickelt sich nicht nur ein Gefühl für die Sprache. Auch Grammatik, Wortschatz und Aussprache festigen sich ganz automatisch im Alltag. Weil Lernen durch Erfahrung und Nachahmung statt Lehrbuch-Übungen geschieht, verinnerlichen die Kinder das Gelernte besser und wenden die Sprache schneller an.
Gleichzeitig hat die Immersion positive Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung. Studien zufolge besitzen Kinder, die mit einer zweiten Sprache aufwachsen, grössere kognitive Flexibilität, bessere Konzentration und ausgeprägte Problemlösefähigkeiten. Das Vergleichen der Sprachen fördert nicht nur das Bewusstsein für Sprachstrukturen, sondern verbessert oft auch die Kenntnisse der Muttersprache. Ausserdem stärkt die mehrsprachige Erfahrung oft das Selbstvertrauen, die soziale Kompetenz und das Bewusstsein für verschiedene Kulturen.
So lernen Kinder, sich eindeutig auszudrücken und in unterschiedlichen Situationen angemessen zu kommunizieren. Die immersive Methode macht die Sprache zu einem selbstverständlichen Kommunikationsmittel und nicht zum isolierten Unterrichtsfach: Inhalte, Emotionen, Gestik und Handlungen helfen dabei, Bedeutung eigenständig zu erfassen und Hemmschwellen beim Sprechen abzubauen.
Vorteil | Erläuterung |
Natürlicher Spracherwerb | Kinder lernen Sprache wie ihre Muttersprache, durch Alltagsbezug und Nachahmung. |
Freude & Motivation | Lernen ohne Leistungsdruck, Anwendung steht im Vordergrund, positive emotionale Verknüpfung. |
Schnellere Sprachkompetenz | Wortschatz, Grammatik und Aussprache entwickeln sich intuitiv und nachhaltig. |
Kognitive Vorteile | Fördert Flexibilität im Denken, Konzentration, Gedächtnis und Problemlösekompetenz. |
Sozialkompetenz & Integration | Immersion stärkt Selbstvertrauen, Teamfähigkeit und interkulturelle Offenheit. |
Förderung der Muttersprache | Vergleich stärkt auch die Hauptsprache, strukturelles Sprachbewusstsein steigt. |
Alltagskommunikation | Anwendung in sämtlichen Situationen, Förderung der Ausdrucksfähigkeit und Kommunikationsfreude. |
Viele Kinder erleben in der Kindertagesstätte ihren ersten spielerischen Kontakt mit einer Fremdsprache. Neben dem Schweizerdeutschen tauchen sie im Alltag ganz selbstverständlich in die englische Sprache ein – beim gemeinsamen Singen, Vorlesen von Bilderbüchern, Spielen oder in typischen Alltagssituationen wie dem Mittagessen oder dem Anziehen. Abgesehen von der Dauer des Sprachbads kommt es auch auf die Intensität und vor allem auf die Art des Lehrverfahrens an. Unsere Betreuer*innen nutzen die Gelegenheiten, um neue Wörter und Redewendungen einzubringen und diese in einem sinnvollen Kontext zu wiederholen. So entstehen zahlreiche kleine Sprachmomente über den Tag verteilt, die sich zu einem natürlichen Lernprozess verbinden. Die Erfahrung zeigt: Selbst die Kleinsten nehmen die neue Sprache erstaunlich schnell, motiviert und mit Freude auf. Durch den häufigen, unbefangenen Gebrauch entwickeln sie ganz automatisch ein sicheres Sprachgefühl und verlieren jegliche Hemmungen, Englisch aktiv zu verwenden.
Wie bei anderen Methoden auch, machen sich viele Eltern Gedanken darüber, ob die Immersion sinnvoll ist. Wir haben Ihnen die wichtigsten Fragen und Antworten im Zusammenhang Kindertagesstätte und Englisch zusammengestellt:
Das kindliche Gehirn ist von Natur aus darauf ausgelegt, Sprache zu lernen und weiterzuentwickeln. Es kann verschiedene Lautfolgen, Sprechmuster und grammatikalische Strukturen erkennen, verstehen und systematisch einordnen. Genau deshalb sind Kinder in der Lage, eine zweite Sprache ebenso intuitiv zu erlernen wie ihre Muttersprache.
Kinder können flexibel mehrere Sprachen lernen, ohne dass ihre Entwicklung darunter leidet. Solange Sie als Familie die Muttersprache pflegen, stellt Mehrsprachigkeit keine Überforderung dar. Im Gegenteil: Kinder entwickeln durch den frühen Kontakt ein besseres Verständnis für die englische Sprache und profitieren kognitiv.
Anfängliche Unsicherheit ist normal. Unsere Betreuer*innen unterstützen die Kinder durch Gestik, Mimik, Zeigen und Wiederholungen. Die Umgebung bleibt zugewandt und geduldig. Bereits nach kurzer Zeit beginnt das Verständnis für die Sprache Englisch deutlich zu wachsen – die Kinder ahmen nach und bauen Vertrauen zur neuen Sprache auf. Das geschieht alles auf einem ganz natürlichen Weg.
Vor allem schüchterne oder zurückhaltende Kinder benötigen etwas mehr Zeit, um sich an das neue Sprachumfeld zu gewöhnen. Der sogenannte stille Zeitraum („silent period“) ist ein ganz normales Phänomen beim frühen Spracherwerb und kein Alarmzeichen.
Wichtig ist, dass Sie die Erstsprache aktiv fördern und im Familienalltag weiter nutzen. Bei kiana achten darauf, die Herkunftssprache der Kinder wertzuschätzen und sind gegen ein „Entweder-oder“. Die Mehrsprachigkeit wirkt sich nachweislich auch positiv auf die Muttersprache aus und führt zu grösserer sprachlicher Sensibilität.
Eltern müssen nicht selbst Englisch sprechen. Wichtig ist, dass sie Interesse zeigen, Rückfragen beantworten und ihre Muttersprache pflegen. Ermutigen Sie Ihr Kind, aber üben Sie keinen Zwang aus. Positive Einstellung und Lob stärken das Selbstbewusstsein.
Mehr Tipps zur Sprachförderung bei Kindern, finden Sie in unserem Blogbeitrag: Tipps und Tricks: So fördern Sie die Sprachentwicklung Ihres Kindes